Goethe Gedichte
Blinde Kuh
O liebliche Therese!
Warum seh’ ich so böse
Mit offnen Augen dich?
Die Augen fest verbunden,
Hast du mich gleich gefunden,
Und warum fingst du eben — mich?
Du faßtest mich auf’s beste,
Und hieltest mich so feste,
Ich sank in deinen Schooß.
Kaum warst du aufgebunden,
War alle Lust verschwunden;
Du ließest kalt den Blinden los.
Er tappte hin und wieder,
Verrenkte fast die Glieder,
Und alle foppten ihn.
Und willst du mich nicht lieben;
So geh’ ich stets im Trüben,
Wie mit verbundnen Augen hin.
Weitere Themen über Tiere
Tierschutz
tierische Selfies
Tags: Goethe Gedicht Blinde Kuh
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen